So nutzt Du Wut, Freude, Angst und Trauer als Kraftquelle

„Verflucht und zugeklebt“, explodiert ein Geschäftsführer lautstark und hat Mühe sich zu kontrollieren. Ich hingegen muss lachen und freue mich an der grotesken Situation. Heißt es nicht zugenäht? Wie dem auch sei, Gefühle bestimmen unser Leben und haben doch nicht immer genug Platz. Kennt Ihr das? Wie mit Wut umgehen, wie Freude teilen? Emotionale Kompetenz ist das Schlüsselwort, mit der Du unendliche Kraft aus Deinen Gefühlen ziehst. Diese Kompetenz kann man lernen. Im Folgenden lernst Du die Grundlagen kennen, der neue Lernhelden-Kurs „Emotionale Kompetenz als Kraftquelle nutzen“ vermittelt die ganze Bandbreite in sieben Lektionen.

Gespalten: gefühlsbetont und doch gefühlstaub

Gefühle im Geschäftsleben? Da sind wir zwiegespalten. Auf der einen Seite sprechen Werbung, Verkauf und Führung bewusst Emotionen an. Alle sind sich einig, dass sich Menschen durch Emotionen leichter erreichen lassen als mit Argumenten. Auf der anderen Seite leben wir in einer Kultur, in der Gefühle als störend, unprofessionell oder – im Falle von Wut, Trauer oder Angst – sogar als negativ gelten. Insbesondere im Arbeitsleben haben Gefühle nichts zu suchen. Wo kämen wir hin, wenn Mitarbeiter und vor allem Führungskräfte sich von Gefühlen leiten lassen? Auch die Standard-Ausbildung ignoriert emotionale Kompetenz. Wir lernen nichts über den gesunden Umgang mit eigenen Gefühlen. Dadurch passiert vor allem eines: Wir verdrängen unsere Gefühle oder werden gefühlstaub. Mögliche Folgen: Frust, Burn-Out, Depressionen. Aber keine Sorge, ein Umdenken ist im Gang und Du bist – wenn Du das hier liest – ganz vorne mit dabei.  

Umdenken: Neue Zeiten brauchen neue Kompetenzen 

Denn wer sich mit der Transformation der Arbeitswelt beschäftigt, stellt schnell fest: Neue Zeiten erfordern neue Kompetenzen. Exemplarisch ist eine McKinsey-Studie, die unter dem Titel „Future Citizen Skills“ 18.000 Teilnehmern aus 15 Ländern befragt, um die benötigten Kompetenzen in der zukünftigen Arbeitswelt zu bestimmen. 13 Fähigkeitsbereiche identifiziert McKinsey insgesamt und eine zentrale Fähigkeit ist die emotionale Kompetenz. Sie ist in verschiedenen Clustern zu finden: einerseits unter dem Begriff „Empathie“ im Bereich „Interpersonale Fähigkeiten – Aufbau von Beziehungen“ und andererseits als „Verstehen der eigenen Gefühle und Trigger“ im Bereich „Selbstführung – Selbstwahrnehmung und -steuerung“. Oft ist uns nicht einmal bewusst, dass wir lediglich vier Grundgefühle haben, nämlich Wut, Trauer, Angst und Freude. Jedes echte Gefühl ist also entweder eines dieser vier oder eine Mischung aus zwei, drei oder allen vier Gefühlen. Doch zurück ins echte Arbeitsleben, zurück zu unserem Geschäftsführer vom Anfang. 

Wut tut gut! 

Tatsächlich hat mich der oben erwähnte Geschäftsführer wegen seiner Wut angerufen. In seinem Unternehmen passiere es ihm immer wieder, dass er quasi ausflippt, wenn Mitarbeiter Aufgaben nicht so wie erwartet erledigen, erzählt er. „Dann steigt Wut in mir auf und es kann passieren, dass ich Mitarbeiter anschreie – und im gleichen Moment bedaure ich das schon wieder“, gesteht er mir. Gleichwohl hat er keine Ahnung, wie er das in den Griff bekommen könne.

Was habe ich ihm geraten? Die Kurzversion: Nicht seine Wut an sich ist das Problem, sondern sein unbewusster Umgang mit der Wut. Er sollte die Wut nicht verdrängen, sondern bewusst für größere Ziele einsetzen – in diesem Fall beispielsweise „Qualität“. Es geht darum, die eigene Wut in Besitz zu nehmen und sie produktiv einzusetzen, anstatt sich von der Wut beherrschen zu lassen. So tut Wut gut! 

Solange wir aber keinen bewussten Zugang zu unseren Gefühlen haben, können wir sie nicht nutzen. Aber wozu sollen Gefühle überhaupt nützlich sein? Warum identifiziert McKinsey emotionale Kompetenz als einen Faktor für Zukunftsfähigkeit? Was wir oft übersehen: Unsere Gefühle sind eine wertvolle Kraft- und Informationsquelle.

Gefühle als Kraft- und Informationsquelle

Die Emotionen des Geschäftsführers geben ihm nämlich zunächst einmal die Information, dass er mit der Art der Ausführung der Aufgabe durch seine Mitarbeiter nicht einverstanden ist. Eine wichtige Information! Wenn er bewussten Zugang zu seinen Emotionen hat, kann er diese bereits in einem frühen Stadium – also wenn er noch nicht vor Wut schäumt – nutzen, um Klarheit zu schaffen. Er kann etwa klar kommunizieren, was er erwartet oder wie er sich die Ausführung vorstellt. Die dann noch kleinen, beherrschbaren Emotionen kommen beim Gegenüber dann als „Klarheit“ an anstatt als Aggression. „Mir ist wichtig, dass …“ oder „Bitte achten Sie zukünftig auch darauf, dass …“ sind Möglichkeiten, bewusst auf Basis der Emotionen Klarheit zu schaffen. Kurz, wer Gefühle wie Wut richtig entschlüsselt und nutzt, erschließt sich eine Informations- und Kraftquelle. Was ist mit anderen Gefühlen? 

Angst und Freude 

Angst liefert uns die Information: „Hoppla, hier passiert etwas Neues – hier war ich noch nie. Das könnte gefährlich werden, weil ich es nicht kenne oder es nicht gewohnt bin oder schon eine schlechte Erfahrung gemacht habe. Ich sollte wach und vorsichtig sein. Wie kann ich die Situation gut meistern?“ Wenn wir nicht vor unserer Angst zurückschrecken und bereit sind, sie bewusst zu fühlen, dann macht uns Angst kreativ, innovativ und erfinderisch. Sie lässt uns mutig und wach Neuland betreten und unsere Komfortzone erweitern. Angst öffnet den Zugang zur Intuition und versteckten Ressourcen, auf die wir im Normalzustand nicht zugreifen können. Sie lässt uns im Moment präsent und zentriert sein. 

Die Information der Freude ist einfach zu entschlüsseln: „Das gefällt mir, das macht mir Spaß und begeistert mich.“ Mit der Kraft bewusster Freude können wir uns selbst und andere begeistern und inspirieren. Freude lässt uns spielerisch über den Tellerrand blicken und neugierig sein. Auch Freude verbindet uns mit anderen – sie lässt uns gemeinsam Ziele erreichen und Visionen spinnen. Wir brauchen Freude, um zu feiern und zu genießen. Auch Freude gibt uns die Kraft, etwas anzugehen und umzusetzen. Und noch vieles mehr. 

Mit dem richtigen Mindset emotional kompetent

Und wie ist es mit Trauer – dürfen Führungskräfte traurig sein? Die Information, die uns Trauer gibt, ist: „Das ist/war mir wichtig. Das liegt mir am Herzen. Ich vermisse es.“ Die Kraft der Trauer lässt uns Abschied nehmen, akzeptieren und heilen. Sie lässt uns aufrichtig, menschlich und nahbar sein. Trauer führt zu Verbindung mit anderen, und zwar auf Herzens-Ebene. Mit unserer Trauer können wir auch andere berühren und erreichen.

Was hat das mit Zukunftsfähigkeit zu tun? Da gibt es mehrere Aspekte: Durch die schnelle Veränderung müssen wir uns von vielen lieb gewonnen Dingen und Gewohnheiten verabschieden. Wenn es Raum für Trauer gibt, können auch Mitarbeiter leichter Abschied nehmen. Zudem besteht die Gefahr, dass durch Digitalisierung und KI das „Menschliche“ zu kurz kommt. Daher ist es wichtig, dass Führungskräfte dafür Raum geben. Dazu benötigen sie bewussten Zugang zu ihrer eigenen authentischen Traurigkeit. Was wir also zunächst brauchen, ist ein neues Mindset in Bezug auf Gefühle. Wer seine Gefühle richtig entschlüsselt und nutzt, gewinnt emotionale Kompetenz. Wer tiefer in die Materie eindringen und sich gezielt fortbilden will:  Einen effizienten Einstieg zu emotionaler Kompetenz bietet der neue LernHelden Kurs „Emotionale Kompetenz als Kraftquelle nutzen“. 

Patrizia Patz, LernHelden.online Regine Lang M.A.Katja Pischel Schnellstart in exzellente virtuelle Führung, Führen in Veränderungen, Führen nach Zielen (OKRs), Emotionale Kompetenz Persönlichkeitsentwicklung, Konfliktmanagement, Personal Branding, Emotionale Kompetenz als Kraftquelle nutzen

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Habt Ihr Tipps zum Umgang mit Gefühlen im Arbeitsalltag? Wie sorgt Ihr dafür, dass Ihr selbst und Eure Teams emotional kompetent agieren? Wir von den Lernhelden suchen den Dialog mit Euch.

Kontaktiert mich gerne direkt, meine Kontaktdaten findet Ihr auf LinkedIn: . Ermächtigt Euch!

Es lebe das persönliche Wachstum!

Eure Patrizia


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